November 2019 - Januar 2020
Ein großer Vorteil des deutschen Gesundheitssystems ist ja, dass es mittlerweile viele Möglichkeiten gibt, sich ohne reine Mund-zu-Mund-Propaganda darüber informieren zu können, wo bestimmte Krankheitsbilder besonders häufig behandelt werden und entsprechende Erfahrung vorhanden ist bzw. gute Bewertungen durch Patienten und auch Krankenkassen vorliegen. Ich hatte mir eh von vorne herein vorgenommen, mindestens zwei verschiedene Neurochirurgen aufzusuchen, um vergleichen zu können und letztlich auch meinem Bauchgefühl eine Auswahl zu geben.
Also habe ich zuerst in Düsseldorf einen Termin in der Uniklinik vereinbart und anschließend auch noch die Helios-Klinik in Krefeld besucht. Allerdings habe ich mich nicht schon vorher jeweils an einen speziellen Arzt dort gewendet sondern die neurochirurgische Ambulanz nur vorher natürlich zur Möglichkeit einer Meningeom-Entfernung befragt.
In Düsseldorf saß ich nun also zuerst im Dezember 2019 bei Herrn Dr. Cornelius, der vaskuläre Neurochirurgie als Fachgebiet bekleidet und auch stellvertretender Leiter der Neurochirurgie ist.
Dr. Cornelius hat sich Zeit für ein Beratungsgespräch genommen, meine Fragen zum großen Teil schon beantwortet, bevor ich sie überhaupt gestellt habe und mir die Lage meines Tumors genau erklärt. Darauf werde ich später nochmal genauer eingehen... Auf meinen Hinweis, dass ich mich auch noch in Krefeld vorstellen werde, bevor ich eine Entscheidung treffe, reagierte er sehr verständnisvoll und meinte, bei dieser Art von OP würde er selbst wohl auch mehrere Meinungen einholen wollen und ich solle doch bitte, auch wenn ich mich gegen Düsseldorf entscheiden sollte, berichten, was mir ggf. zusätzlich oder anders in Krefeld gesagt würde, damit man dies dann vielleicht für zukünftige Patienten übernehmen könne - und da ich ja eben schon mein Bauchgefühl erwähnte: das hat mich eigentlich hier schon überzeugt!
Trotzdem bin ich dann im Januar 2020 (es hatte wesentlich länger gedauert, dort einen Termin zu bekommen) auch nach Krefeld gefahren und kann Euch zwar leider nicht mehr den Namen der Neurochirurgin nennen, die das Gespräch mit mir führte, aber auch dort ließ man sich Zeit für alle Erklärungen, Beschreibungen und war ebenfalls kein bisschen darüber überrascht, dass ich mich auch in Düsseldorf vorgestellt hatte. Und für mich gab es natürlich inzwischen auch noch ein paar neue Fragen, die sich durch die erste Beratung ergeben hatten. Anschließend war ich jedenfalls eigentlich von beiden Kliniken überzeugt und mußte nun doch genauer überlegen, wie und wo es weitergeht.
Völlig einig waren beide Chirurgen in dem Ratschlag, mich operieren zu lassen, bevor überhaupt Symptome auftreten und auch darin, dass die bisherigen Aufnahmen ein bisschen auf beginnende Verknöcherung des Meningeoms hindeuteten, weshalb man es nicht mehr zu lang hinauszögern sollte.
In Düsseldorf war der Vorschlag für die OP “in zwei bis drei Monaten” gewesen, in Krefeld sprach man von “einem halben Jahr”.
Für mich ausschlaggebend war letztlich tatsächlich, dass mein Tumor zwischen linkem Sehnerv und einem Anteil der Hauptschlagader, der Arteria cerebri media lag und man schon ohne viel medizinischem Fachwissen dadurch ableiten kann, letztlich läuft man also Gefahr, entweder Probleme mit dem Augenlicht zu bekommen oder einen Schlaganfall - nur kann einem eben leider auch keiner sagen, wie lange man dafür warten könnte. Das sprach also doch dafür den Eingriff nun bald vornehmen zu lassen. Und für Düsseldorf entschied ich mich dann wegen des besagten Bauchgefühls, weil Dr. Cornelius mir direkt zugesagt hatte, dass er selbst mich operieren würde und weil Düsseldorf näher an meiner Heimatstadt liegt und entsprechend auch für Besucher einfacher erreichbar sein würde.
Da wußten wir ja noch nix von Corona.... 🦠 Als Termin für die OP hatten wir jedenfalls Anfang Juni 2020 verabredet.
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Dezember 2019 |
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